Wer seine beruflichen Ziele konsequent verfolgt, sich einen Plan für die Zukunft zurechtlegt und sich über mehrere Jahre an diesen hält, kann auch im Sozialwesen eine erfolgreiche Berufskarriere realisieren. So wie Luana Maffeo, die vor acht Jahren als Betreuungsperson im Wohnheim Bellevue eingestiegen und heute Leiterin des Standortes Teufen ist. In unserem Interview erzählt sie, was zum beruflichen Werdegang in einer Institution wie der Stiftung Waldheim gehört.
Luana, was braucht es, um im Sozialbereich beruflich voranzukommen?
Es beginnt mit einer soliden Ausbildung. Eine Fachmaturität in Sozialer Arbeit oder ein Lehrabschluss mit EFZ ist sicher von Vorteil. Aber genau wie in anderen Branchen ist eine kontinuierliche Weiterbildung unverzichtbar, um aktuelle Standards zu verstehen und sich persönlich sowie auch fachlich weiterzuentwickeln. Dazu gehören auch Lehrgänge zur Führung, Management und Administration, die für die Vorbereitung auf eine Führungsposition sehr wichtig sind.
Hattest du dir nach deiner Grundausbildung einen Karriereplan zurechtgelegt?
Nun, Ziele erreichen kann eigentlich nur die oder derjenige, der seine Ziele kennt. Deshalb ist es wichtig, sich klar zu machen, wohin man sich beruflich entwickeln möchte. Wer «einfach mal schaut, was so kommt», lässt sich vom Zufall treiben. Das Ziel sollte deshalb so konkret wie möglich sein: Je greifbarer es ist, desto besser lassen sich die einzelnen Schritte auf dem Weg dahin umsetzen.
Welche dieser Schritte gehören zu einem erfolgreichen beruflichen Aufstieg?
Wichtig ist, sich nicht nur auf lange Sicht mit seinem Ziel zu befassen, sondern auch die nächsten realen Schritte auf dem Weg zur Umsetzung zu machen. Oft gibt es Teilschritte, die man gehen kann: Wer Führungsverantwortung möchte, kann sich darauf vorbereiten, indem er beispielsweise entsprechende Seminare besucht. Chancen eröffnen sich oftmals durch interne Schulungen, durch spezielle Programme zur Mitarbeiterentwicklung oder durch die Übernahme von bestimmten Zusatzaufgaben.
Auch der Aufbau eines Netzwerks innerhalb der Branche kann hilfreich sein, um über Karrieremöglichkeiten auf dem Laufenden zu bleiben und möglicherweise Empfehlungen oder Unterstützung für Aufstiegspositionen zu erhalten.
Indem man diese Schritte verfolgt, kann man sich von der Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung hin zur Leitung eines Heims oder einer Organisation in dieser Branche entwickeln. Es erfordert Zeit, Engagement und Weiterbildung, aber es bietet auch die Möglichkeit, sich vertieft an der Entwicklung anderer Menschen zu beteiligen.
Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sind deiner Meinung nach besonders wichtig, um in unsererBranche erfolgreich zu sein?
Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Geduld, Teamarbeit und Entscheidungsfähigkeit sind wichtige Eigenschaften, um in der Betreuung und im Management erfolgreich zu sein. Diese Fähigkeiten sind für die Interaktion mit Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und für das effektive Management des Personals unerlässlich.
Wichtig sind zudem auch Fähigkeiten im Bereich der Mitarbeiterführung, Budgetierung, Organisation und Planung, um effektiv ein Heim oder einen Teilbereich davon zu leiten.
Wann ist der richtige Moment, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen?
Ich denke, sobald genügend Erfahrung und Qualifikationen gesammelt wurden, kann man sich für verantwortungsvolle Positionen wie beispielswese für eine Gruppen- oder Heimleitung bewerben. Wer seine aktuelle Rolle erfolgreich ausfüllt, konstant gute Leistungen erbringt oder eventuell sogar eine Zusatzaufgabe ausübt, zeigt seine Bereitschaft für grössere Verantwortung.
Was gibst du jenen Menschen mit auf den Weg, die sich irgendwie nicht trauen, ihre Ambitionen offen darzulegen?
Trau dich! Viele Berufsleute schrecken davor zurück, sich für eine verantwortungsvollere Position zu bewerben – ausAngst davor, zurückgewiesen zu werden. Gerade jüngere Mitarbeitende, Frauen oder grundsätzlich eher zurückhaltendeMenschen trauen sich nicht, im Team oder Unternehmen auf die nächste Karrierestufe zu setzen. Weshalb? Sie fürchten sich vor einer negativen Reaktion ihrer Vorgesetzten und Kollegen oder rechnen gar damit, sich zu blamieren und so den erreichten Status zu verlieren.
Wir sollten jedoch weniger in Kategorien wie Erfolg oder Scheitern denken, sondern vielmehr unsere Kraft aus dem Mut ziehen, Entscheidungen zu treffen. Auch wenn diese manchmal nicht von Erfolg gekrönt sind. Denn wenn es beim ersten Mal nicht klappt, sollte man sich davon nicht gleich entmutigen lassen. Die nächste Chance kommt bestimmt …
Herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude und spannende Momente auf deinem beruflichen Weg.